Freitag, April 21, 2006

Weitere 40.000 türkische Soldaten an Grenze zum Nordirak stationiert

21. April 2006
13:13
Weitere 40.000 türkische Soldaten an Grenze zum Nordirak stationiert
Militär: "Um feindlichen Einfall kurdischer Rebellen abzuwehren" - PKK soll Angriffe auf türkische Städte geplant haben
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Infografik: Kurden in der Türkei und im Nordirak
Tunceli - Die Türkei hat nach Angaben aus Militärkreisen weitere 40.000 Soldaten in den Südosten des Landes geschickt, um einen erwarteten feindlichen Einfall kurdischer Rebellen aus dem Nordirak abzuwehren. Darüber hinaus würden noch weitere Soldaten aus der Zentral- und Westtürkei in der Region erwartet, sagte am Donnerstag ein ranghoher Militärangehöriger, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Unterstützung im Kampf gegen PKK

Die Soldaten sollten die Sicherheitskräfte in ihrem Kampf gegen Rebellen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) in den Gebirgsprovinzen Hakkari, Van und Sirnak unterstützen. "Die Kurdische Arbeiterpartei versucht, die Hälfte ihrer 4900 Kämpfer, die ihre Basis im Nordirak haben, dorthin zu bringen und Angriffe auf türkische Städte vorzubereiten", sagte er. Die Türkei hat bereits zwischen 220.000 und 250.000 Soldaten im Südosten des Landes stationiert.

Mehrere Anschläge

In den vergangenen Monaten waren dutzende Kämpfer und Mitarbeiter der türkischen Sicherheitskräfte bei Gefechten und Minenexplosionen getötet worden. In Istanbul hatte es mehrere Bombenanschläge gegeben. Zu einigen bekannte sich eine mit der PKK verbundene Gruppe.

Sorge

In der Türkei herrscht die Sorge, die Lage könnte eskalieren und an die Zusammenstöße in den 90er Jahre heranreichen. Damals hatte der Kampagne der PKK für einen eigenen Staat ihren Höhepunkt erreicht.

Aufforderung an USA

Die Türkei hat wiederholt die USA aufgefordert, gegen die Kurden vorzugehen, die ihre Basis im Nordirak haben. Die Türkei, die Europäische Union und die USA stufen die PKK als Terror-Organisation ein und machen sie für den Tod von etwa 30.000 Menschen verantwortlich. (APA/Reuters)

Quelle: http://derstandard.at/

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